Berliner Register

Diskriminierung sichtbar machen

Träger / Institution

Berliner Register (Koordinierung: pad gGmbH) | www.berliner-register.de

Projektbeschreibung
Die Berliner Register dokumentieren diskriminierende, extrem rechte und menschenverachtende Vorfälle im Alltag – gemeldet von Bürger*innen aus allen Berliner Bezirken. Die Vorfälle werden in lokalen Chroniken gesammelt, analysiert und jährlich ausgewertet. Die so gewonnenen Daten fließen in politische Entscheidungsprozesse ein und sensibilisieren Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft für das Ausmaß von Ausgrenzung und Gewalt. Die Register verstehen sich als zivilgesellschaftliches Frühwarnsystem, das lokale Entwicklungen sichtbar macht und Betroffene stärkt. Es wird nicht nur strafbares Verhalten erfasst, sondern auch Vorfälle, die in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht auftauchen – etwa rechte Sticker, rassistische Beleidigungen oder queerfeindliche Demonstrationen.

Gesellschaftlicher Fokus

  • Dokumentation von Diskriminierung und rechter Gewalt

  • Sichtbarmachung lokaler Problemlagen

  • Empowerment von Betroffenen und Zivilgesellschaft

  • Sensibilisierung für Ausgrenzung und Alltagsrassismus

  • Stärkung demokratischer Handlungsmöglichkeiten vor Ort

Bezug zu den SAGE-Professionen

  • Soziale Arbeit: Umgang mit Diskriminierung und Empowerment-Strategien

  • Gesundheit: Schutz vor psychischen Belastungen durch Ausgrenzung

  • Erziehung: Sensibilisierung für Diskriminierung im Nahfeld von Kindern und Jugendlichen

  • Bildung: Demokratieförderung und politische Bildung

Innovationsaspekt

  • Community-basierte Erfassung nicht-polizeilich gemeldeter Vorfälle

  • Dezentral strukturierte Chroniken für alle Berliner Bezirke

  • Qualitative und quantitative Auswertung diskriminierender Strukturen

  • Anbindung an lokale Netzwerke und Beratungsstellen

  • Nutzung als Datengrundlage für Präventionsarbeit und zivilgesellschaftliche Aktionen

Methodik / Format

  • Vorfallmeldung durch Bürger*innen (online, analog, anonym möglich)

  • Qualitative Kategorisierung und regionale Zuordnung

  • Lokale Registerstellen mit fester Ansprechstruktur

  • Veröffentlichung in bezirklichen Chroniken

  • Jährliche Auswertung und Präsentation der Ergebnisse

Einbindung in Hochschule / Praxisrelevanz

  • Fundiertes Beispiel für Zivilgesellschaft und Monitoring von Diskriminierung

  • Relevanz für Forschung und Lehre zu Demokratieförderung, Rechtsextremismus und Sozialraumorientierung

  • Anknüpfungspunkt für Praxisprojekte und Kooperationsformate im Sozialwesen

  • Grundlage für sozialräumliche Bedarfsanalysen und zivilgesellschaftliche Interventionen

Erkenntnissnack

Wer Ausgrenzung bekämpfen will, muss sichtbar machen, wo sie geschieht – im Alltag, im Kiez, auf der Straße.

Zitat // persönliche Perspektive

„Wir dokumentieren nicht nur Zahlen, sondern Geschichten – und zeigen, was Menschen in Berlin erleben müssen.“

– Berliner Register

Fotos: © Berliner Register

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